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Futterarten für Pfeilgiftfrösche

Die richtige Ernährung für gesunde Pfeilgiftfrösche


Die richtige Auswahl und Kombination verschiedener Futterarten ist für die erfolgreiche Haltung von Pfeilgiftfröschen unerlässlich. In der Natur fressen sie eine Vielzahl an Kleinstinsekten, daher sollte das Futterangebot im Terrarium so abwechslungsreich wie möglich gestaltet werden. Auf dieser Seite stellen wir die wichtigsten Futtertiere vor, die sich in der Praxis bewährt haben – und geben Ihnen Tipps, wie Sie die meisten davon sogar selbst züchten können.


Drosophila (Fruchtfliegen)

Drosophila melanogaster und Drosophila hydeizählen zu den wichtigsten Futterquellen für Pfeilgiftfrösche. Die kleineren Drosophila melanogaster sind ideal für Jungfrösche und kleinere Arten, während Drosophila hydei aufgrund ihrer Größe insbesondere für adultere bzw. kräftigere Tiere geeignet sind. Beide Varianten können problemlos in speziellen Zuchtansätzen gehalten und vermehrt werden. Durch regelmäßiges Bestäuben mit Kalzium- und Vitaminpräparaten stellen Sie zudem sicher, dass Ihre Frösche optimal versorgt werden.

Drosophila Fruchtfliegen

Weiße Asseln

Weiße Asseln (Trichorhina tomentosa) sind im Terrarium schnell etabliert und vermehren sich bei feucht-warmen Bedingungen äußerst gut. Sie übernehmen neben ihrer Funktion als Futtertier auch eine „Reinigungsrolle“, indem sie Kot und Pflanzenreste zersetzen. Besonders für Jungtiere bieten sie eine wertvolle Proteinquelle – ihre weiche Panzerung erleichtert das Fressen.


Springschwänze

Springschwänze eignen sich hervorragend als Winz-Futter und sind daher oft die erste Wahl für frisch metamorphosierte Pfeilgiftfrösche. Sie sind zudem fleißige Bodenbewohner, die tote Pflanzenteile und Schimmel zersetzen, wodurch das Terrarium länger sauber bleibt. Eine einfache Zucht ist in flachen Behältern mit feuchtem Substrat und einer regelmäßigen Fütterung mit Hefe oder kleinen Gemüse-/Obstresten möglich.

Springschwänze

Mikro-Heimchen

Mikro-Heimchen sind besonders kleine Heimchen, die sich für Pfeilgiftfrösche eignen, sobald diese eine gewisse Grundgröße erreicht haben. Da Heimchen aktiver sind als Fliegen oder Asseln, fördern sie das natürliche Jagdverhalten Ihrer Frösche. Achten Sie jedoch darauf, nur so viele Mikro-Heimchen ins Terrarium zu geben, wie auch zeitnah gefressen werden können. Bei Überbesatz könnten die Heimchen die Frösche stören oder sogar leicht anknabbern. Zudem ist eine regelmäßige Supplementierung mit Vitamin- und Mineralstoffpräparaten auch bei Heimchen notwendig.


Blattläuse

Blattläuse sind ebenfalls eine beliebte Futterergänzung für Pfeilgiftfrösche. Da sie sehr klein und weich sind, eignen sie sich hervorragend für Jungtiere. Sie können Blattläuse beispielsweise von unbehandelten (pestizidfreien) Pflanzen sammeln oder in einem separaten kleinen „Gartensystem“ züchten. Achten Sie jedoch besonders bei Wildfang-Blattläusen aus dem Freiland auf mögliche Parasiten- oder Pestizidbelastung. Eine gute Alternative sind kultivierteBlattlausansätze aus dem Fachhandel, die in der Regel frei von chemischen Rückständen sind.


Weitere Futtertiere

Neben den erwähnten „Klassikern“ gibt es zahlreiche weitere Futtertiere, die für Abwechslung sorgen können. Dazu zählen beispielsweise Bohnenkäferlarven oder Micro-Heuschrecken. Je breiter das Futterspektrum, desto besser werden die Frösche mit unterschiedlichen Nährstoffen versorgt. Dabei ist es wichtig, Futtertiere in passender Größe anzubieten, um Verletzungen oder Erstickungsgefahr auszuschließen.


Futtertiere im Überblick – Größen, Eignung & Zucht

FuttertierGrößeEignungZuchtHinweise
Drosophila melanogastersehr kleinJungtiere, kleine Artensehr einfachregelmäßig supplementieren
Drosophila hydeiklein–mittelsubadult, adulteinfachgrößer, sättigt schneller
Springschwänzewinzigfrisch metamorph, Jungtieresehr einfachtragen zur Hygiene im Becken bei
Weiße AsselnkleinJungtiere, adulteinfach„Cleanup-Crew“, weiche Panzerung
Mikro-Heimchenkleinsubadult, adult (je nach Größe)mittelaktiv – nur bedarfsgerecht einsetzen
BlattläusewinzigJungtiereeinfachnur aus kultivierten, pestizidfreien Quellen

Hinweis: Die tatsächliche Eignung hängt immer von der Art und Körpergröße der Tiere ab. Bei jedem neuen Futtertier langsam antesten.


Futterzucht: Tipps für Zuhause

Viele Halter von Pfeilgiftfröschen entscheiden sich dafür, bestimmte Futtertiere selbst zu züchten, um Kosten zu sparen und eine kontinuierliche Versorgung sicherzustellen. Am beliebtesten sind Drosophilaund Springschwänze, da sie wenig Platz beanspruchen und einen geringen Pflegeaufwand erfordern:

  • Fruchtfliegen (Drosophila): Verwenden Sie spezielle Zuchtbehälter (z. B. hohe Plastikdosen), die Sie mit einem Fruchtfliegen-Ansatzmedium füllen. Ein Stück Holzwolle oder feine Gaze ermöglicht den Fliegen, sich an den Wänden zu halten. Achten Sie auf eine ausreichende Belüftung, damit sich kein Schimmel bildet.
  • Springschwänze: Eine flache Box mit feuchtem Substrat (z. B. Gartenerde, Torf oder Kalkschotter) und regelmäßiges Füttern mit Hefe oder Gemüse-/Obstresten genügt, um eine stabile Kolonie zu erhalten. Halten Sie das Substrat stets leicht feucht, aber vermeiden Sie Staunässe.
  • Weiße Asseln: Ähnlich wie bei Springschwänzen kann ein Boxsystem mit feuchtem, lockeren Boden (Laub, Rinde, Kokoshumus) sehr hilfreich sein. Regelmäßige Fütterung mit Futterresten (Gemüse, Laub, Fischflocken) und eine relativ hohe Luftfeuchtigkeit sind der Schlüssel zum Erfolg.

Wer sich für die Zucht anderer Futterinsekten (z. B. Heimchen oder Grillen) interessiert, sollte sich auf eine etwas intensivere Pflege einstellen. Hier sind größere Behälter, ein geeigneter Eiablageplatz und ein gewisser Geruch zu beachten. Durch die eigene Zucht minimieren Sie jedoch das Risiko, ungewollte Parasiten oder Pestizide ins Terrarium einzubringen – und haben zu jeder Zeit frische Futtertiere parat.


Weiterführende Artikel

Fütterungsplan – Intervalle, Mengen & Abwechslung
Zusätze & Vitamine – Kalzium, Vitamine & Spurenelemente


Abwechslung und Supplementierung

Um eine optimale Nährstoffversorgung sicherzustellen, sollten Sie die Futtertiere regelmäßig mit Vitamin- und Mineralstoffpräparaten bestäuben. Ein gängiges Vorgehen ist es, die Futterinsekten in einem separaten Behälter leicht mit den Präparaten zu „pudern“, kurz durchzuschütteln und anschließend ins Terrarium zu geben. Besonders Jungfrösche profitieren von häufigen Supplementierungen, während adulte Frösche meist seltener bestäubte Futtertiere erhalten. Beobachten Sie stets den Ernährungszustand und die Aktivität Ihrer Tiere, um Über- oder Unterversorgung rechtzeitig zu erkennen.


Fazit

Die Vielfalt der Futterarten ist einer der Schlüsselfaktoren für gesunde und vitale Pfeilgiftfrösche. Drosophila, Weiße Asseln und Springschwänze bilden dabei die Grundlage, lassen sich jedoch beliebig durch weitere Futtertiere ergänzen – wie etwa Mikro-Heimchen oder Blattläuse. Mithilfe einer ausgewogenen Fütterung und regelmäßiger Supplementierung legen Sie den Grundstein für ein langes und aktives Froschleben. Wer Futtertiere zu Hause züchtet, kann zudem den Versorgungsaufwand reduzieren und eine zuverlässige Futterquelle für seine Tiere sicherstellen.